Lieferantenzufriedenheit gewinnt immer mehr an Bedeutung. Sie kann zu einem bevorzugten Kundenstatus führen, welcher wiederum Vorzüge mit sich bringt und somit einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil schafft.
Traditionell würden Lieferanten die Initiative ergreifen und versuchen, eine Organisation davon zu überzeugen, ihre Materialien zu kaufen. In der Beziehung zwischen Lieferant und Käufer hat sich jedoch etwas Grundlegendes geändert. Die Initiative in der Käufer-Lieferanten-Beziehung ist vom Lieferanten auf den Käufer übergegangen. Auf den heutigen Beschaffungsmärkten stehen die Kunden oft vor der Herausforderung, dass es immer weniger potenzielle Lieferanten gibt. Einer der Gründe für diesen Rückgang ist, dass Unternehmen ihre Lieferantenbasis reduzieren, um Vorteile wie niedrigere Transaktionskosten und Größenvorteile zu erzielen. Dies kommt insbesondere in gesättigten Märkten vor.
Dank der schrumpfenden Anzahl von Lieferanten und der damit verbundenen zunehmenden Abhängigkeit, ist es heute wichtiger denn je, dass Einkäufer ihre Lieferanten als eine wichtige Grundlage für Wettbewerbsvorteile betrachten und versuchen, bei diesen den Status eines bevorzugten Kunden zu erlangen Lieferantenzufriedenheit ist ein entscheidenden Faktor diesen Status zu erreichen. Das Erlangen des bevorzugten Kundenstatus hat zahlreiche Vorteile, unter anderem:
>Produktqualität und -innovation
>Weitreichende Unterstützung und Liefertreue
>Bessere Preise und Kosten
Lieferantenzufriedenheit wird erreicht, wenn die Erwartungen erfüllt oder übertroffen werden, wobei Wachstumschancen, Rentabilität, Beziehungsverhalten und operative Exzellenz die wichtigsten Aspekte sind. Die für die Lieferantenzufriedenheit herangezogenen Auslöser dabei sind Wachstumschancen, Innovationspotenzial, operative Exzellenz, Zuverlässigkeit, Unterstützung, Engagement, Erreichbarkeit und Beziehungsverhalten.
Heutzutage können Unternehmen ohne die vielen eingesetzten IT-system nicht mehr wettbewerbsfähig sein. Für den Betrieb moderner Unternehmen werden Daten für Aufgaben wie die Verwaltung von Mitarbeiterdaten, die Verfolgung von Verkäufen und Beständen, die Produktentwicklung, die Vorhersage der künftigen Nachfrage und die Pflege von Kundeninformationen benötigt. Industrie 4.0 ist gekennzeichnet durch cyber-physische Systeme mit autonomer Maschine-zu-Maschine-Kommunikation. Der Trend zu Industrie 4.0 wird nicht nur zu einer Zunahme der verfügbaren Daten führen, sondern es ist auch zu erwarten, dass parallel dazu der Umfang des Datenaustauschs mit Lieferanten zunehmen wird.
Interorganisationale Systeme sind entscheidend für den Informationsaustausch in der „Käufer-Lieferanten“-Beziehung
Mit der Zunahme des Umfangs des Informationsaustauschs wird die Abhängigkeit von interorganisatorischen Systemen zunehmen, da die IT die Möglichkeit bietet, den Umfang und die Komplexität der Informationen, die zwischen den Partnern ausgetauscht werden können, zu erhöhen. Der Informationsaustausch über interorganisationale Systeme kann zu besseren gemeinsamen Fähigkeiten führen und somit als Grundlage von Wettbewerbsvorteilen angesehen werden. Die Nutzung verschiedener Informationssysteme in Zusammenarbeit mit den Partnern der Lieferkette bringt Vorteile wie:
>Geringere Lagerbestände, besserer Kundenservice
>Niedrigere Kosten, kürzere Entwicklungszeiten für neue Produkte
>Bessere Lieferleistung, höhere Flexibilität, bessere Produktqualität
>Verbesserte Materialflüsse
>Bessere finanzielle Ergebnisse für das Käuferunternehmen
Wenn zusätzliche Informationen über die Lieferkette zur Verfügung stehen, können die Unternehmen diese erhöhte Transparenz nutzen, um bestehende Maßnahmen zu ändern oder zukünftige Tätigkeiten zu planen.
Aspekte der lieferantenspezifischen interorganisatorischen Systeminvestitionen
Interorganisationale Systeminvestitionen sind immer beziehungsspezifisch und erfordern den Erwerb von Vermögenswerten und nicht vertraglich geregelte Investitionen von beiden Austauschpartnern mit wirtschaftlichen Absicherungen als Lösung für mögliches opportunistisches Verhalten auf beiden Seiten.
Organisationen, die eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit durch IT-Investitionen anstreben, werden Ressourcen für beziehungsspezifische IT-Vermögenswerte und verbesserten Zugang zu strategischen Geschäftsinformationen für ausgewählte Geschäftspartner bereitstellen müssen. Faktoren, die die Bereitschaft der Lieferanten zu Investitionen erklären sind unter anderem:
>Verpflichtungen des Käufers
>Wahrgenommene Unsicherheit (Fortführung der Beziehung)
>Vertrauen
>Kommunikation
>Größe des Unternehmens
>Abhängigkeiten von Ressourcen
>Potentieller Ruf-, Wissens- und Fähigkeitstransfer
Lieferantenzufriedenheit
Bei der Analyse der Lieferantenzufriedenheit sollten die Interaktionen innerhalb der Käufer-Lieferanten-Beziehungen (z. B. der Informationsaustausch) berücksichtigt werden. Unternehmen, die einen hohen Status haben, können durch eine höhere Zufriedenheit von ihrem Rang profitieren und einen größeren Nutzen aus einem Lieferanten ziehen, wodurch sie potenziell mehr Ressourcen aus der Beziehung ziehen können. Hierbei sind wieder die unterschiedlichen Faktoren zu beachten, welche sich auf die Lieferantenzufriedenheit auswirken.Faktoren, die sich positiv auf die Lieferantenzufriedenheit auswirken:
>Wachstumschancen
>Rentabilität und Beziehungsverhalten
>Operative Exzellenz und Verbesserung
>Verlässlichkeit und Unterstützung
Die Lieferantenzufriedenheit wird dann erreicht, wenn die Qualität der Ergebnisse die Erwartungen des Lieferanten erfüllt oder sogar übertrifft. Wenn in interorganisationale Systeme eingesetzt werden, kann dies positive Effekte auf die Koordinierung und damit auf die Prozesseffizienz haben. Das bedeutet, dass durch Investitionen in interorganisationale Systeme Lieferantenzufriedenheit erreicht werden kann, da durch den Einsatz dieser die Erwartungen des Lieferanten übertroffen werden können. Die derzeitigen am meisten genutzten interorganisationalen Systeme mit Lieferanten sind:
>EDI (Elektronischer Datenaustausch)
>API
>Offener Standard EDI (XML)
>SRM (Verwaltung der Lieferbeziehungen)
>E-Procurement-Systeme
>ERP-Programme
>E-Mail & Telefon (Datenübertragung Kunde-Lieferant)
Zusammenfassung
Nun was sollte man sich im Abschluss zusammenfassend merken?
Die einkaufenden Unternehmen sind immer mehr auf ihre Lieferanten angewiesen, um sich in dem immer härter werdenden Wettbewerb einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Um von den Lieferanten bevorzugt behandelt zu werden, müssen die einkaufenden Unternehmen ein bevorzugter Kunde sein. Die Zufriedenheit der Lieferanten ist eine notwendige Voraussetzung für das Erlangen dieses Status. Darüber hinaus können gute interorganisationale Informationssysteme zwischen Einkäufern und Lieferanten ebenfalls eine Grundlage von Wettbewerbsvorteilen sein. Interorganisationale Systeme könnten mit den ständig wachsenden Daten, die in der Lieferkette verwendet und ausgetauscht werden, eine zunehmende Bedeutung haben. Die Einführung interorganisationaler Systeme erfordert beziehungsspezifische Investitionen von beiden Parteien in einer Käufer-Lieferanten-Beziehung. Dennoch wurden Wachstumschancen, Rentabilität und Abhängigkeit als Vorbedingungen für Investitionen in lieferantenspezifische interorganisatorische Systeme ermittelt. In allen genannten Aspekten
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